Hoher Stil Die zweite Stilstufe umfasst Werke von berühmten griechischen Künstlern wie Phidias, Polyklet, Skopas, Alkamenes und Myron. Der von ihnen vertretene »hohe Stil« besitzt laut Winckelmann zwar noch etwas von der Steifheit des »älteren Stils«, zeichnet sich aber durch eine besondere »Großheit« aus. Bei dieser Periode wird Winckelmanns Idee einer Verbindung von Freiheit und Kunstblüte besonders deutlich: Mit dem Anbruch der »Zeiten der völligen Erleuchtung und Freyheit in Griechenland« sei »auch die Kunst freyer und erhabner« geworden. Als eines der Beispiele für diesen Stil nennt Winckelmann die von ihm dem Bildhauer Skopas zugeschriebene Gruppe der Niobiden, deren Gewänder er für ihre »reine Einfalt« lobt. Vor Augen hatte er allerdings eine römische Kopie aus dem 2. Jh. n. Chr., die dem Vorbild eines griechischen Originals aus dem 4. Jh. oder 2. Jh. v. Chr. folgt.