Die »Winckelmann-Renaissance« in der Zeit des Nationalsozialismus Anlässlich der in Berlin ausgetragenen XI. Olympischen Spiele von 1936 verkündete Adolf Hitler die Wiederaufnahme der 1881 abgebrochenen Ausgrabungen in Olympia, die er mit seinem persönlichen Dispositionsfonds finanzierte. In der intendierten Außenwirkung standen Spiele und Grabungen im Zeichen des »Olympischen Gedankens«. Bald schon wurde jedoch deutlich, dass das von Hitler proklamierte »Wiederauffinden … des richtigen Weges« zur Antike eine rassistisch-ideologische Aneignung derselben bedeutete. Die realpolitische Aneignung erfolgte 1941, als deutsche Wehrmachtssoldaten in Griechenland einfielen und mit ihren Geschützen auch die Athener Akropolis besetzten. Gleichzeitig fand eine von den Fachvertretern der Archäologie nachdrücklich begrüßte »Winckelmann-Renaissance« statt.