Schöner Stil Erst mit dem »schönen« Stil des Praxiteles, Lysipp und Apelles kurz vor und während der Herrschaft Alexanders des Großen (356–323 v. Chr.) haben die Griechen für Winckelmann die »Gratie« erreicht. Diese Stilstufe verkörpert für ihn den höchsten Gipfel der Kunstentwicklung, den er etwa im Antinous von Belvedere oder in der Venus Medici verkörpert sieht. In den »wellenförmigen« Figuren dieser Periode ist in seinen Augen »alles Eckigte vermieden«, das den früheren Stilstufen noch eigen war. Viele der Kunstwerke, die Winckelmann noch als Exemplare des schönen Stils preist, wurden inzwischen als spätere römische Kopien griechischer Originale oder gänzliche Neuschöpfungen identifiziert.